Tiny House selber bauen

Tiny House selber bauen

Was bedacht werden muss, wenn du dir dein Tiny House selber bauen möchtest

Tiny House selber bauen: Was muss bedacht werden?

Du willst bei deinem Tiny House Geld sparen? Dann bau dir dein Traumhaus doch einfach selbst! Wir zeigen dir wie aus der Vorstellung Realität wird, denn auch als Laie ist dies möglich.

Tiny House selbst bauen: Wo fange ich an?

Das Grundstück

Wie bei jedem Hausbau gilt es als allererstes ein Grundstück zu finden, auf dem gebaut werden kann. Das wird aber eben dann nur benötigt, wenn kein Tiny House on wheels gebaut werden soll, da dieses ja eher für den mobilen Gebrauch genutzt wird. Für dieses kann gegebenenfalls auch ein Grundstück gekauft werden. Es wäre jedoch unsinnig, da dieses Hausmodell auch günstiger gelagert werden könnte. Wenn man allerdings ganzjährig hier wohnen möchte, ist auch der Kauf oder Ähnliches eine gute Idee. Ob man kaufen oder doch eher mieten sollte, ist vom geplanten Nutzen abhängig. Das Mieten eines Grundstücks macht dann Sinn, wenn man nur im Tiny House wohnen will, möchte man auch die Umgebung ausgiebig nutzen, dann wäre das sicherlich sinnvoller. Möchte man den Standort aber auf Dauer nutzen, ist der Kauf eines Grundstücks am sichersten. Diese Grundstücke sind meist in speziellen Tiny House Siedlungen zu bekommen. Aber auch manche Kommunen erlauben den Bau von Tiny Houses, dieses gestaltet sich aber meist eher schwierig. Achtung. Prüft auch vorher, ob das Grundstück für die Bebauung eures Tiny Houses überhaupt freigegeben ist.

Die Baugenehmigung

Für dein Tiny House ohne Räder brauchst du erstmal ein erschlossenes Grundstück. Das heißt, es muss an die Infrastruktur und die örtlichen Versorgungssysteme angeschlossen sein. Außerdem ist es sinnvoll, dass ihr euer Haus äußerlich den Gegebenheiten vor Ort anpasst, um eine Baugenehmigung zu bekommen. Wer sich in dieser Angelegenheit nicht sicher ist, kann auch eine Bauanfrage stellen oder vor sich vor Ort beraten lassen. Die Vorteile beim Tiny House Bau: Der Bauantrag fällt weg, es muss allerdings eigenständig darauf geachtet werden, dass alle Standards erfüllt werden. Zudem ist der Bau genehemigungsfrei, nur die Bauvorlage muss eingereicht werden. Je nach Bundesland müssen andere Unterlagen für die Baugenehmigung eingereicht werden. Gut zu wissen: Wer auf einem Campingplatz baut, braucht keine Baugenehmigung, darf aber nur maximal 4m hoch bauen und das Tiny House darf nur 50 Quadratmeter groß sein.

Sonstige Forderungen für eine ganzjährige Nutzung

Um eine Baugenehmigung zu bekommen, muss das Tiny House außerdem eine Küche und ein Badezimmer haben. Die Luft im Badezimmer muss zudem durch eine Lüftungsanlage zirkuliert werden. Außerdem muss die Decke mindestens 2,40m hoch sein, da gibt es aber Unterschiede in den einzelnen Bundesländern. Bei Tiny Houses, deren Baumaterial Holz ist, ist zusätzlich die Anbringung eines Blitzableiters notwendig. Und zu guter Letzt muss auch bei dem Bau von Treppen, Türen, Fenstern und Fluchtwege auf die jeweilige Landesregelung geachtet werden.

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Anleitungen und Beratung für den Tiny House Bau

Beratungsmöglickeiten

Wenn du dich gerne beraten lassen möchtest, kannst du dies problemlos tun. Viele Tiny House Hersteller bieten Hotlines an, bei der du dich mit deiner Traumvorstellung melden kannst. Beispiele hierfür sind Livee.de, Indiviva.de oder die Gründer von Tiny House Village. Viele vermitteln allerdings meistens Fertigprodukte. Deswegen kannst du dich am besten an einen Experten wenden, der die bei Anfertigung zur Hilfe steht oder nur beratend tätig ist. Alternativ kannst du auch bei der örtlichen Verwaltung nachfragen, wenn du dir bezüglich Rechtlichem nicht sicher bist.

Seminare und Coaching

Für Laien werden im Internet auch Workshops und Coachings angeboten. Diese Seminare gibt es zu verschiedenen Themenbereichen. Es beginnt mit den Anfangsplanung: Hierzu zählen zum Beispiel Beratungen zum Thema Grundstückssuche, aber auch das Thema Baurecht wird behandelt. Dieses Angebot bietet zum Beispiel die Firma IndiViva. Auf der Website können diese Beiträge auch nachträglich angesehen werden. Für 49€ wird man in das Basiswissen der Tiny Houses eingeführt. Hier wird einem der Ursprung der Bewegung erläutert, die Grundstückssuche, die Hausplanung und auch ein einstündiger Vortrag für das Selberbauen des Tiny Houses. Der Tiny House Coach Max Green, der selber leidenschaftlich gern in seinem Tiny House wohnt, führt online Coachingsessions durch, in denen er dir deine Fragen rund um das Thema „Tiny House selber bauen“ beantwortet und von seinen Erfahrungen berichtet. Auf tinyhouseworkshops findest du zudem die Möglichkeit, dich persönlich beraten zu lassen. Das kostet dann 96€. Außerdem werden online Workshops angeboten, die dir die Basics für den Tiny House Bau näher bringen.Das Teilnehmen kostet hier 39€.

Workshops

Ebensolche Workshops werden zudem auch in Echtzeit und analog angeboten. Leopold Tomaschek hat sich beispielsweise selbst ein Tiny House gebaut und gibt nun sein Wissen in Workshops weiter. Die verschiedenen Kurse werden in Großstädten angeboten. Der „Tinyhouse intensiv Workshop Hamburg“ kostet 295€. Das Ziel dieses Kurses ist es Fachwissen zu vermitteln, handwerkliches Denken zu erlernen und zu wissen, worauf beim Kauf geachtet werden muss. Viele Bereiche werden hier abgedeckt, unter anderem: „Die besten Werkzeuge und Hilfsmittel für den Tinyhouse-Bau“, „Fenster, Türen und Lüftungsooptionen“, aber auch „Finanzierung und Versicherung“ und viele mehr. Zusätzlich werden dir sonstige Materialien wie Grundrisspläne zur Verfügung gestellt. Auch für das leibliche Wohl vor Ort ist gesorgt. Sollte der Workshop aufgrund der Pandemie nicht stattfinden, wird der volle Preis erstattet oder die Teilnahme an einem späteren Zeitpunkt gewährleistet. Dieser Kurs findet zudem auch in Frankfurt statt. Kurse für „Profis“ werden ebenfalls angeboten, die Kurse sind jedoch etwas teurer und finden in Berlin und Köln statt. Ein anderer Anbieter ist die GoTiny GmbH, die aber aktuell aufgrund der Pandemie nicht stattfinden. Auch hier werden Fakten und Fertigkeiten in der Theorie vermittelt. Das Seminar findet in Gars statt und dauert 2 Tage. Die Kosten belaufen sich hier auf 350€.

Das Tiny House selbst bauen: Inspiration

Baupläne

Wenn du selber nicht vom Fach bist, bietet es sich an, einen Profi zu beauftragen. Dieses solltet ihr zumindest ab und zu konsultieren. Denn Baupläne an sich gibt es genügend im Netz. Diese könnt ihr als Vorlage für euer House nutzen und gegebenenfalls durch eure eigenen Ideen ergänzen könnte. Das Problem ist hier jedoch, dass nicht viele Baupläne in deutscher Sprache erhältlich sind. Demzufolge sind auch die Maßangaben nicht in Meter usw. angegeben. Auch oder gerade weil es so viele Pläne gibt, ist es wichtig zu selektieren. Orientieren kann man sich an der detaillierten Beschreibung, das heißt sind Fotos vorhanden und wird beschrieben wie viele Materialien benötigt werden. Beispiele hierfür sind die Baupläne von Ana White. Diese sind allerdings in amerikanischen Maßen angegeben.

Bücher

Als weitere Inspiration können Bücher dienen. Das Buch „Compact Cabins“ von Gerald Rowan beinhaltet 60 Tiny House Grundrisse und beschreibt zusätzlich das Wohngefühl. Dieses Buch hat sehr gute deutsche Rezensionen. Es gibt aber auch deutsche Bücher auf dem Markt: „Der Weg zum eigenen Tiny House: Ihr Ratgeber zum autarken Traum“ von Alexander Wagner bietet einen 14-Punkte-Plan für das Selbstbauen eines Tiny Houses. Es geht unter anderem um Rechtliches, aber auch um die Ausführung.

Videomaterial

Unter dem Stichwort „Tiny House selber bauen“ oder „Tiny House DIY“ findet man viele einzelne Video, die allesamt verschiedene Steps des Bauens beschreiben. Von kurzen Videos, in denen das Fundament selber gebaut wird, bis zu jenen, in denen Holz-Rahmen für den Boden gebaut werden.

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Welche Kosten kommen auf mich zu?

Baukosten

Insgesamt ist es schwer zu sagen, wie hoch die Kosten insgesamt ausfallen. Denn der Preis ist genauso individuell wie jedes Tiny Houses selbst. Mit folgenden Kosten musst du aber auf jeden Fall rechnen, wie hoch diese aber im Endeffekt ausfallen ist aber eben sehr schwer zu kalkulieren: Die Grundstückskosten (also die Preise für das Grundstück an sich, die Grunderwerbssteuer und den Makler und co. ), die Grundstückserschließung (Anschluss an örtliche Versorgungen und Infrastruktur), die Kosten für das Grundgerüst an sich, die Technik (Elektronik und Wassertechnik), der Außenbereich, das Inventar- sprich Möbel, Beleuchtung etc. – und die sonstigen Nebenkosten für das Tiny House Selber bauen.

Tipps, um Geld zu sparen

Wenn man ein Tiny House selbst baut, ist die Planung vorab das A und O. Denn durch eine durchdachte Bauweise lässt sich spezifisch Material usw. auswählen. Damit lassen sich Umkosten vermeiden. Am besten ist es also eine Skizze zu gestalten, um Materialien einplanen zu können. Zusätzlich kannst du hier bereits vor dem Bau erkennen, welche Aufteilung sinnlos ist und wo du deine vier Wände vielleicht effizienter gestalten kannst. Flure machen aufgrund dessen keinen Sinn, da sie keinem besonderem Zweck dienen. Auch vermeiden solltest du komplizierte Formen für z.B. das Dach. Einfachheit ist hier das Stichwort. Ein würfelförmiges Haus macht deshalb am meisten Sinn. Auch lässt sich Geld einsparen, wenn man z.B. die Fenster in der gleichen Größe kauft, spart man sich Kosten aufgrund der Menge und dazu fällt auch noch Arbeitsaufwand weg, da die Aussparungen alle gleich groß ausgeschnitten werden müssen. Ein anderer nützlicher Tipp ist das Badezimmer neben die Küche zu bauen. So können Wasseranschlüsse an die selbige Stelle gebaut werden. Und der wahrscheinlich wichtigste Tipp: Stauraum, Stauraum, Stauraum! Unterschätze die Menge, die du zum Unterbringen von Kleidung, Waschutensilien oder auch Geschirr benötigst, nicht. Plane am besten viele Multifunktionsgegenstände ein, wie zum Beispiel ein Treppenaufgang mit Regalen oder auch einen Hocker, der innen noch Stauraum bietet.

Fazit: Was muss ich beachte?

Insgesamt lässt sich sagen, dass es ziemlich schwierig ist, zu sagen welche Kosten insgesamt auf einen zukommen. Jedoch ist auf jeden Fall zu sagen, dass sich durch eine ausreichende Planung viel Geld einsparen lässt. Außerdem lässt sich das Geschick und das nötige Wissen, um das Tiny House selbst zu bauen, in Workshops erlernen. Wenn dann nur noch die nötige Inspiration fehlt, kann sich auch ein Buch zur Hand genommen werden. So steht dem Tiny House DIY nichts mehr im Wege und der Traum kann in Erfüllung gehen.

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