Was ist ein Tiny House?

Was ist ein Tiny House?

Du fragst dich was ein Tiny House ist, wie man es definiert und woher der Begriff überhaupt kommt? Dann bist du hier richtig.

Was ist ein Tiny House?

Immer öfter hört man in den Medien den Begriff „Tiny House“. Aber was ist ein Tiny House eigentlich und woher kommt dieser Ausdruck? Im Folgenden beantworten wir dir fragen!

Die Definition

Amerikanische Definition

„Tiny Houses“ heißt aus dem Englischen übersetzt „winzige Häuser“. Die Kleinsthäuser sind jedoch im deutsche nicht genau definiert, schließlich ist der Begriff „klein“ auch relativ. In den USA wurde der Begriff 2017 im Baugesetz definiert. Hier beschreibt ein Tiny House eine Wohnstätte mit 400 sq. Fläche. Umgerechnet wäre das eine Gesamtfläche von 37 Quadratmetern. Das amerikanische Gesetz unterscheidet hier also nicht zwischen Tiny Houses on wheels oder Modellhäusern. Umgerechnet dürfen aber nur Häuser mit einer Höhe von 4,11m und 2,6m auf Anhänger für Autos aufgeladen werden, weshalb die Verwendung eines Trailers hier in der Regel mehr Sinn macht.

Deutsche Definition

Der Begriff des Tiny Houses wurde quasi „eingedeutscht“ und es werden je nach Größe des Wohnraums zwischen Mikrohaus, Minihaus und Kleinhaus unterschieden. Tiny Houses on wheels dürfen hier 4m hoch und 2,55m breit sein. Für diese ist zudem eine Zulassunf vom TÜV nötig und darf höchstens mit 80 km/h bewegt werden. Es wird jedoch nicht zwischen Tiny House auf Rädern und feststehenden Häusern unterschieden.

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Der geschichtliche Ursprung

Die Tiny Houses oder auch Tiny Homes finden ihren Ursprung in den USA. Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise wurde bezahlbarer Wohnraum knapp und die Menschen mussten sich etwas einfallen lassen, um nicht auf Dauer auf der Straße wohnen zu müssen. Einfamilienhäuser wurden zu teuer. Hinzu kam, dass die zwei größten Baufinanzierungsfirmen zunehmend zahlungsunfähig wurden, wodurch viele amerikanische Familien nicht mehr in der Lage waren, ihre Hauskredite zu bedienen. Damals baute man also Häuser, die so klein wie möglich waren, auf einen Hänger, um eben möglichst viel Geld zu sparen. Allerdings hatten diese Tiny Houses noch nicht den gleichen Sinn und Zweck wie die Tiny Houses heute.

Die Tiny House Bewegung

Der Begründer

Die Begründung der eigentlichen Tiny House Bewegung wird heute viel mehr Jay Shafer zugeschrieben. Er wird als eigentlicher Ur-Begründer bezeichnet, weil er die ökologische Art des Wohnens ursprünglich für sich entdeckt hat. Seine Denkweise wollte und will er noch heute an die restlichen Amerikaner vermitteln. Denn 1999 zog Shafer in eben so ein Tiny House und ist bis heute schon Besitzer von zwei Firmen, die sich eben diesem Thema widmen. Seine Liebe zum Minimalismus veranlasste ihn die Tumbleweed Tiny House Company zu grünen. Hier werden verschiedene Modelle der Tiny Houses angeboten. Das war ihm aber noch nicht genug, weshalb er 2012 eine neue Firma gründete, die sich nicht nur um die Häuser an sich kümmert, sondern auch Workshops anbietet. Zusätzlich entwarf Sharfer ein ganzes Tiny House Village, in dem wie der Name schon sagt, nur Personen leben sollen, die seiner Lebensphilosophie folgen.

Die Philosophie der Tiny Houses

In Deutschland haben die Tiny Houses einen anderen Stellenwert als in Amerika. Hier zu Lande dient es in erster Linie nicht dem kostenreduzierten Wohnungsstil, obwohl dies auch je nach Modell positiver Nebeneffekt sein kann. Vordergründlich liegt dem Wohnen im Tiny Houses aber das sogenannte „Downsizing“ zu Grunde. Das bedeutet, dass mit möglichst wenigen Dingen gelebt wird. Man möchte dem Massenkonsum entgegenwirken und zeigen, dass man auch mit dem Minimalsten optimale Lebensverhältnisse schaffen kann. Außerdem möchten viele Nutzer unabhängig von Banken und Krediten sein. Das Tiny House Leben bietet sich deshalb an, weil es eben um einiges günstiger ist als das Leben in einem herkömmlichen Haus, was nicht zuletzt auch an der Größe und den damit verbundenen Unterhaltskosten liegt. Darüber hinaus ist es auch eine ökologische Form des Wohnens.

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Die drei Arten von Tiny Houses

Tiny House on wheels

Das Tiny House in wheels beschreibt ein Tiny House, das meist auf einem Anhänger oder Trailer transportiert wird. Meistens sind die 7m-9m lang und maximal 3,5 Tonnen schwer sein, da es sonst nicht mehr mit einem Führerschein der Klasse B96 gefahren werden darf. Wie jedes Tiny House befindet sich auch in diesem Modell alles was man zum Wohnen braucht: Eine Küche, ein Schlafzimmer und ein Bad. Da diese Variante darauf ausgelegt ist bewegt zu werden und deshalb den genannten Maßstäben unterliegt, ist es meistens nicht größer als 15 Quadratmeter.

Minihaus

Unter den Begriff Minihaus fallen sämtliche Hausarten, die maximal 100 Quadratmeter groß sind. In Deutschland beschränkt sich der Wohnraum aber meistens auf 50 Quadratmeter. Und diese erstrecken sind meisten über 2 Flächen. Das Hauptmaterial ist Holz. Bei der Einrichtung hat man ein wenig mehr Freiraum als bei den Tiny Houses mit Rädern. Die einzelne Raumabschnitte können größer gestaltet werden und für den ein oder anderen Luxusartikel ist sicherlich auch Platz. Auch kann auf dem Dach eine Photovoltaikanlage angebracht werden. Diese Variante eignet sich besonders gut für Singles. Es gibt zu dem die Möglichkeit auch einzelne Räume wie z.B. ein Büro als Wohnraumerweiterung zu nutzen.

Modulhaus

Das Modulhaus ist die beste Wahl, wenn man mit einer Kleinfamilie einziehen möchte. Es kann zwischen 15 und 100 Quadratmetern groß sein. Was die Wohnfläche an sich angeht, ist man sehr frei. Denn meistens werden bei dieser Variante Schiffcontainer genutzt. Möchte man also den Wohnraum erweitern, auch zu einem späteren Zeitpunkt, ist dies möglich.

Tiny Houses Bewohner in Deutschland

Leopald Tomaschek

Leopald Tomaschek hat das Tiny House Bewohner für sich entdeckt. Er liebt das minimalitische Leben und das Wohnen auf kleinem Raum. Er hat sich selbst sein Tiny House entworfen und sich viel Wissen angeeignet. Er sagt selbst, dieses Projekt habe sein Leben verändert. Heute möchte er sein Wissen weitergeben und führt deshalb regelmäßig Workshops durch. In diesen wird das nötige Know-How vermittelt und Themen wie Baurecht besprochen. Er ist sich sicher, dass er vielen Menschen den Traum von Freiheit und Selbstbestimmung erfüllen kann.

Veronika Renn und Jonas Börnicke

Diese beiden haben sich ebenfalls den Traum vom Eigenheim auf wenig Raum erfüllt. Gerade für Selbstbauer geben sie hilfreiche Tipps. Sie sind sich sicher, dass das Haus nochmal mehr an persönlichem Wert gewinnt, wenn man es selbst baut. Mit dieser Motivation haben die beiden innerhalb von 2 Monaten unter der Anleitung von der Werkstatt Eco Tiny House Rumänien ihr eigenes Haus gebaut. Elektrik, Klempnerei und Fußbodenheizung wurden anderwärtig übernommen.

Das Wohnen im Tiny House: Die meistgestellten Fragen

Was ist der Unterschied zum Wohnmobil?

Viele vielleicht auch frühere Wohnmobilfahrer fragen sich, wo denn überhaupt der Unterschied zwischen Wohnmobil und Tiny House liegt. Beim Wohnwagen oder Wohnmobil steht ein kurzfristiger Aufhalt im Fokus. Über das Wochenende an die Nordsee fahren oder übernachten auf einem Campingplatz. Viele Wohnmobile lassen sich auch an die Anhängerkupplung eines PKWs hängen. Deshalb können auch lange Strecken problemlos und vor allem unkompliziert zurückgelegt werden. Ein Tiny House ist eher darauf ausgelegt mehrere Tage, Wochen oder Jahre nicht bewegt zu werden. Natürlich ist hier auch die Möglichkeit vorhanden, das Haus umzustellen. Nur eben ist hier der Fokus eher daraufgelegt, eine dauerhafte, wohnliche Atmosphäre zu schaffen. In Wohnmobilen wohnen in der Regel die wenigsten. Zudem wird beim Tiny House auch sehr viel Wert auf das Design und die Innenausstattung gelegt, während beim Wohnwagen alles eher nur seinem Zweck dienen soll. Auch das Grundmaterial ist verschieden: Das Tiny House besteht meistens überwiegend aus Holz, weil man eben auf ein ökologisches Wohnen bedacht ist. Der Einsatz von Plastik ist hingegen beim Wohnmobil der Fall. Außerdem gibt es autarke Tiny Houses, die also unabhängig sind von der Strom- und Wasserversorgung vor Ort. Wohnwagen sind dies hingegen in der Regel nicht und sind somit an einen Stellplatz gebunden. Ebenfalls sind die Tiny Houses besser isoliert, da sie auf dauerhaftes bzw. ganzjähriges Wohnen ausgelegt sind.

Welche Vorteile biete ein Tiny House?

Die Baukosten für ein Tiny House, sowie die Grundstückskosten fallen insgesamt aufgrund der geringeren Größe verhältnismäßig gering aus. Außerdem ist der finanzielle Aufwand insgesamt nicht so hoch, da Tiny Houses zwischen 20.000 und 80.000 Euro kosten. Dieser Preis ergibt sich je nach Hersteller und zusätzlich aus der Innenausstattung, aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Auch die Nebenkosten fallen niedriger aus, wenn man autark baut, kann man sogar unabhängig von Strom- und Wasserversorgern leben. Auch für Vielreisende und „Normade“ bietet sich das Wohnen im Tiny House an. Denn der Standort lässt sich beliebig wechseln. Gerade in der heutigen Zeit wichtig: Man spart viel CO2 ein und die Ressourcen werden geschont. Und am Rande: Das Putzen nimmt nicht zu viel Zeit in Anspruch.

Wie viel kostet ein Tiny House?

Es ist sehr schwierig zu sagen wie viel ein Tiny House im Endeffekt kostet. Denn das Tiny House ist im Grunde so individuell wie der Bauherr selbst. Viele Faktoren wie die Innen- und Außeneinrichtung, das Material, der Hersteller und so weiter, spielen eine Rolle. Am günstigsten ist es jedoch ein Fertigmodell zu kaufen. Die reinen Anschaffungskosten belaufen sich hier zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Dies ist aber nur eine grobe Preisspanne, denn die Herstellerpreise sind sehr unterschiedlich. Wenn du die Innenausstattung selbst übernimmst, kannst du zudem extra Geld sparen. Dir ist es aber freigestellt, dein Tiny House auch komplett selbst zu bauen, wenn die Fertigbausätze deinen Wünschen nicht entsprechen. Reicht dein handwerkliches Talent nicht aus, kannst du dir dein Tiny House auch schlüsselfertig liefern und aufbauen lassen.

Fazit: Was ist ein Tiny House?

Insgesamt lässt sich sagen, dass ein Tiy House ein „Kleinsthaus“ ist, bei dem Wert daraufgelegt wird, möglichst ökologisch zu wohnen. Der Trend kam ursprünglich aus den USA, in Deutschland hat die Tiny House Bewegung jedoch einen anderen Sinn und Zweck: Ein Tiny House soll finanzielle Unabhängigkeit schaffen und mobil machen. Außerdem soll es dem übermäßigen Konsum in der heutigen Zeit entgegentreten. Zudem schont der Bau eines Tiny Houses Ressourcen und hat nicht so eine hohe CO2 Belastung. Der Preis für ein Tiny Houses ist sehr individuell und kann deshalb nicht genau bestimmt werden. Es lässt sich aber sagen, dass schon viele Tiny House Besitzer ihr Glück im Minimalismus gefunden haben und dass ihr Leben im positiven Sinne verändert wurde.

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